Die kleinen Wasser-Dinos: Urzeitkrebse
Nicht nur ihr prähistorisches Aussehen, sondern auch ihre lebhafte Art macht sie zu einem interessanten Haustier für die ganze Familie.
Sie sind rasend schnell in Ihrer Entwicklung. Nach einem Monat sind sie bereits ausgewachsen. Haben sich in ihrer Jugend einige Male gehäutet und jeden Tag ca. 40% von ihrem Eigengewicht gefuttert.
Der Triops (Cancriformis), ist eine der ältesten noch lebenden Tierarten. Sie gehören zu den Krebstieren wie Garnelen, Wasserflöhe und Krabben etc…
Sie leben auf fast allen Kontinenten, dementsprechend gibt es auch verschiedene Arten, mit verschiedenen
Vorlieben (z.B. Temperatur).
Eins haben alle gemeinsam: Sie leben in kleinen Süsswassertümpeln oder Überschwemmungsgebieten die wieder austrocknen (Temperatur 15°-32°C je nach Herkunft).
Leider kommen sie immer seltener in der Natur vor. Hier ein paar Gründe: Eindämmung der Flüsse, Trockenlegung von Überschwemmungsgebieten oder sie werden z.B. Opfer von Müll und Dünger.
Wichtig!!
Triops und auch alle anderen Tiere, sowie deren Zuchtansätze, dürfen nicht in den Gewässern ausgesetzt werden, da sie das natürliche Gleichgewicht beeinträchtigen würden.
Triops & Kinder
Die Tiere werden ca. 70-120 Tage alt. In dieser Zeit legen sie Dauereier im Sand ab, die getrocknet und aufbewahrt werden. So kann man immer wieder mit der Triopshaltung neu starten.
In dieser Zeit sieht man ob das Kind eigenständig Verantwortung für sein Haustier übernimmt. Füttern, reinigen etc.
Dem Kind werden biologische Zusammenhänge durch Beobachten der Tiere klar: Wasser, Temperatur, Ei, Geburt, Entwicklung und Tod des Tieres.
Dinge die man braucht:
Am besten zieht man die kleinen Triops (Nauplien) in einem Aufzuchtbecken lieber breit als hoch von 2-5 L Inhalt auf (z.B. Tupperware).
Achtung: Ins Aufzuchtbecken gehört nur der Zuchtansatz und Wasser, bei kalten Jahreszeiten eventuell noch einen Heizer. Oder man stellt das Aufzuchtbecken in ein grösseres Aquarium welches beheizt ist. Aufpassen dass es nicht untergeht!
Wenn sie nach ein paar Tagen schon wie kleine Triopse aussehen, überführt man sie dann in das grössere Aquarium ab 15 L.
Der Standort des Aquariums sollte hell sein, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung; sonst drohen Temperaturschwankungen und schneller Algenwuchs.
Dazu eignen sich besonders unzerbrechliche Kunststoffheizer, die sich gradgenau einstellen lassen.
Eine Filterung des Beckens ist nicht zwingend notwendig, wird aber empfohlen. Geeignet sind Schwammfilter, am besten luftbetriebene oder mechanische, bei denen man die Strömungsgeschwindigkeit einstellen kann, je nach Grösse des Beckens. Triops mögen keine Strömung.
Nicht vergessen: Der Filter hilft Dir, dass Wasser sauber zu halten und fördert Sauerstoff ins Aqui. Filterschwamm nie heiss auswaschen oder zu fest ausdrücken, da sich nützliche Bakterien darin und drauf befinden.
Achtung: Rauch (Nikotin), Insektenspray und Lösungsmittel sind ein NO GO. Falls nicht anders möglich, Filter für die entsprechende Zeit ausschalten und das Aquarium abdecken.
Ist der Standort hell, z.B. auf der Fensterbank, benötigt man keine Beleuchtung. (Achtung: Direkte Sonneneinstrahlung fördert Temperaturschwankungen und Algenbildung). Steht solch ein Standort nicht zur Verfügung, muss das Becken etwa 10-12 Stunden täglich beleuchtet werden. Sie können eine Aquariumlampe mit Klammern anbringen, oder gleich ein komplettes kleines Aquarium mit integrierter Beleuchtung verwenden.
Die Benutzung einer Nachtischlampe 240Volt so nah am Wasser, ist keine gute Idee.
Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Am besten Mangrovenholz oder Morkien.
Mopanieholz kann grosse Mengen an Eisen enthalten und ist somit weniger geeignet.
Nicht kalkhaltige Steine, z.B. Glimmer, Jaspis, Flusssteine etc.
Wichtig: Es muss sich um wasserneutrale, ungiftige Materialien handeln.
Achtung: Alle Gegenstände auf den Aquarienboden stellen, damit die Triopse, die gerne im Sand buddeln, nicht von untergrabenen Gegenständen eingeklemmt werden.
Pflanzen liefern Sauerstoff, daher eine gute Sache für die Kleinen.
Der Triops knabbert gerne Pflanzen an (Nahrung). Wasserlinsen mögen sie sehr gerne und holen sich ab und zu eine von der Oberfläche und ziehen Sie in die Tiefe.
Eigentlich eignen sich alle Pflanzen. Nur von feingliedrigen Pflanzen wie Javamoos wird abgeraten, da sich die Tiere darin verfangen können.
Wichtig: Pflanzen nach dem Kauf von Bleigewichten und Steinwolle befreien. 3-4 Tage wässern (jeden Tag Wasser austauschen). Die meisten Pflanzen werden mit kupferhaltigen Düngern und Schneckenbekämpfungsmitteln gross gezogen. Triops und Garnelen gehen schon bei kleinen Mengen dieser Substanzen ein.
Arten: Wasserlinsen, Wasserpest, Wasserfreund, Haarnixe, Hornkraut gedeihen sehr schnell und sind wie die Mooskugeln nicht so anspruchsvoll.
Feiner abgerundeter Aquariumsand -“er wühlt doch so gerne“. Die Einstreuhöhe sollte etwa 2-3 cm betragen. Wenn Du feinen Kies verwenden willst, bitte nur Sorten, die auch für Bodenfische geeignet sind, kaufen. Diese Kiessorten sind abgerundet und besitzen keine scharfen Kanten.
Natürlich zuvor gründlich waschen.
Achtung: Kupferhaltige Rohre im Wassersystem?
Kupfer ist tödlich für Krebstiere.
Aufzucht:
Am besten destilliertes Wasser verwenden. Dieses wird normalerweise für Autobatterien und Bügeleisen verwendet. Erhältlich in 5 Liter Kanister in Baumärkten und/oder in der Haushaltsabteilung des Supermarktes. Osmosewasser geht natürlich auch. (Tipp: Mit 10% weichem Mineralwasser mixen. Somit befinden sich Mineralien im Wasser, die der Triops braucht. Auch die Wasserwerte sind stabiler.
Wenn die Triopse erwachsen sind, kann man sie an aufbereitetes weiches Wasser gewöhnen.
Siehe Garnelen. Alles, was für die Garnelen gut ist, kannst Du auch für die Triops verwenden. Sie sind ja miteinander verwandt.
Triops sind Allesfresser. Sie brauchen mehr Proteine als Garnelen.
Lebend- oder Gefrierfutter wie Mückenlarven, Tubifex, Wasserflöhe, Artemia, Feenkrebse, Fliegen und Würmer werden vorzugsweise verspiesen. Am liebsten fressen sie Lebendfutter. Falls Ihr solches verfüttert, könnt Ihr dem Jagdtrieb der Tiere zusehen.
Handelsübliches Fischfutter (proteinhaltig) z.B. Welsgranulat, Algenchips und zur Abwechslung Spirulina mit hohem Proteingehalt werden von den Kleinen auch mit Vorliebe verspeist.
Aber alles in kleinen Mengen- weniger ist in diesem Fall mehr. Falls Futter gammelt, sofort rausnehmen. Dieses beeinflusst die Wasserwerte und Eure Triopse würden sehr schnell eingehen.
Spirulinapulver, Aufzuchtfutter für Fische, verschieden Fluide oder Artifical Plankton.
Am besten Schnecken (aber bitte der Grösse des Aquis angepasst). Diese halten mit Dir zusammen das Aquarium sauber.
Alle anderen Mitbewohner würden auf dem Menuplan stehen oder durch die Triopse gestresst.
Bedingung für ein erfolgreiches Ausschlüpfen: